Die Verunsicherung schlägt durch

Der totale Tiefpunkt seit Messbeginn ist erreicht: Noch nie wurden in der Schweiz weniger IT-Unternehmen gegründet als im dritten Quartal 2008.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/22

     

Der Einbruch kam plötzlich und ist massiv: Die von der Finanzkrise ausgelöste Unsicherheit hat in der Schweizer IT-Branche im dritten Quartal 2008 zu lediglich 477 Neugründungen geführt. Das ist der absolute Tiefpunkt seit Messbeginn vor mehr als acht Jahren, der «IT Reseller Neugründungs-Index» sackt auf ein historisches Tief von 77 Punkten ab. Noch im Vorquartal kam dieser mit 769 Neugründungen auf 125 Punkte zu liegen. Zum Vergleich: Der bisherige Tiefstpunkt lag im zweiten Quartal 2003 bei 512 Neugründungen, was 88 Index-Punkten entspricht. Hingegen ist das durchschnittliche Startkapital der Neugründungen mit 67'071 Franken so hoch, wie seit Ende 2006 nicht mehr. Das wird daran liegen, dass in unsicheren Zeiten weniger Einzelfirmen gegründet werden.

Keine Auswirkung auf Konkurse

Auf die Konkurse hat sich die Wirtschaftskrise noch nicht ausgewirkt. Typischerweise schlagen sich Wirtschaftsflauten erst einige Quartale später in Firmenpleiten nieder. Im dritten Quartal meldeten 79 Schweizer IT-Firmen Konkurs an, gleich viele wie im zweiten Quartal. Im dritten Quartal des Vorjahres wurden mit 109 noch 30 Konkurse mehr gemeldet. Der «IT Reseller Konkursindex» bleibt somit weiterhin auf tiefstem Niveau, den Firmen scheint es noch nicht schlecht zu gehen. Es ist immer noch offen, wann die psychologische Krise in eine reale umschlägt. Die ersten starken Zeichen sind jedenfalls da. (Claudio De Boni)


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