Qimonda-Pleite bedroht auch Infineon


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/02

     

Nach dem Insolvenzantrag des deutschen Speicherchip-Herstellers Qimonda ist jetzt laut deutschen Medienberichten auch der Münchner Mutterkonzern Infineon bedroht. Der Halbleiterkonzern steht selber in der Verlustzone, und nun drohen ihm laut «Spiegel» zusätzliche Kosten für Abfindungen, Kartellverfahren und für die Rückzahlung von öffentlichen Fördermitteln. Zudem muss Infineon laut einem Unternehmenssprecher bis 2010 zwei Anleihen von insgesamt 700 Millionen Euro zurückzahlen. Nun wolle das Management die Anleger bei der Hauptversammlung vom 12. Februar um eine Kapitalaufstockung von rund 450 Millionen Euro bitten. Wie «Financial Times Deutschland» schreibt, ist das Eigenkapital des Konzerns im vergangenen Geschäftsjahr um mehr als die Hälfte auf zwei Milliarden Euro geschrumpft.


Gemäss der Nachrichtenagentur Reuters hätten jetzt verschiedene Investoren Interesse an Qimonda bekundet. Konkrete Verhandlungen gebe es aber noch nicht. Wie der Insolvenzverwalter mitteilen liess, braucht das Unternehmen bis spätestens Ende März neues Geld. Es bestehe durchaus die Chance, Qimonda zu sanieren und danach schuldenfrei zu verkaufen. Die Fertigung läuft derweil an allen Standorten weiter.
Inzwischen wurde die zweite Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft IG Metall und der Geschäftsleitung von Infineon kurzfris­tig verschoben. Offenbar gebe es bei Infineon noch internen Beratungsbedarf, so IG Metall. (mag)


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