Gamescom statt Games Convention

Die Games Convention ist tot, lang lebe die Games Convention Online. In Köln geht die Gamescom an den Start. Leipzig sucht nach Alternativen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/03

     

Köln hat das Rennen um die Ausrichtung einer internationalen Videospielmesse auf deutschem Boden für sich entschieden. Anstelle der Games Convention in Leipzig wird nun die erste Ausgabe der Gamescom am neuen Standort durchgeführt. Für den Messestandort Leipzig ist das ein harter Schlag, war doch die Games Conven­tion eines der Zugpferde in seinem Portfolio. Was im Jahr 2002 mit rund 80'000 Besuchern begann, entwikkelte sich zu einer Riesenmesse mit mehr als 200'000 Gästen im vergangenen Jahr. In Köln soll diese Zahl nun weiter wachsen.

Keine Branchenmesse ohne Branche

Ganz verschwinden wird die Games Convention aber trotzdem nicht. Die Messeleitung in Leipzig hat den Namen mit dem Wort «Online» ergänzt und plant nun eine Fachmesse für Online- und Mobile-Gaming. Dabei handle es sich um den derzeit dynamischsten Spielemarkt.
Der Standortwechsel erfolgte nach dem Ablauf der Verträge, welche die Leipziger Messe mit dem Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) geschlossen hatte. In Köln heisst die Messe nun Gamescom - der Name Games Convention gehört der Leipziger Messe - soll aber ein ähnliches Konzept wie die bisherige Veranstaltung aufweisen. Sogar den Messetermin haben die Kölner übernommen, wohl auch, um einer möglichen Konkurrenzveranstaltung der Verlierer das Wasser abzugraben.


Das hatten die Leipziger zunächst auch vor, sagten die Games Conven­tion angesichts der ausweglosen Situation dann aber doch ab, wohl auch aufgrund der klaren Stellungnahme des BIU-Geschäftsführers Olaf Wolters. «Eine Branchenmesse ist da, wo die Branche ist. Der Name ist zweitrangig», liess sich Wolters bereits im vergangenen Jahr von den Medien zitieren.

Dank Breitbandnetz viel Potential

Dabei konnten die Leipziger bereits zwei Branchenschwergewichte von der Gamescom abwerben. Die beiden deutschen Onlinegames-Marktführer Bigpoint und Gameforge stehen für eine eigene Messe ein. «Die erreichte Grösse und die Wachstumsdynamik im Markt der Online-Spiele schreien geradezu nach einer eigenständigen Messe», so Gameforge-Chef Carsten van Husen. Durch die schnelle Verbreitung der Breitband-Anschlüsse sei mit einem weiteren Wachstumsschub zu rechnen. Die Games Convention Online soll mit ihrer ersten Ausgabe «einige zehntausend» Besucher in die Leipziger Messehallen locken - mehrere Millionen aus aller Welt sollen das Geschehen zudem via Internet verfolgen. (Markus Gross)


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