Gut gestimmt ins neue Jahr
Quelle: Swico

Gut gestimmt ins neue Jahr

Nach einer kleineren Stimmungskorrektur setzt der Swico ICT Index seinen Erholungskurs fort und die Schweizer ICT-Branche schaut positiv in das erste Quartal 2016.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2016/01

     

Der Swico ICT Index steigt im ersten Quartal 2016 um 3,5 Punkte auf 107,7 Punkte. Besonders das Segment IT-Services setzt mit seinen positiven Erwartungen ein klares Signal. Ebenso verhält es sich in der Branche Imaging/Printing/Finishing (IPF). Hier verbessern sich die Erwartungen deutlich. In der Branche Consumer Electronics (CE) hält aber trotz leichter Verbesserungen das Stimmungstief an. Die grössten Sorgen bereiten unabhängig vom Segment der anhaltenden Margendruck und die schwächelnde Konjunktur, ebenso wie die Suche nach Fachpersonal und deren Bindung an das Unternehmen.

Auch der Druck auf das Preisniveau und die damit verbundene Erosion der Bruttomarge trüben die Stimmung. Dies zeigt sich erstmals auch bei den Consulting-Unternehmen. Ihr Indexwert steigt zwar um 0,4 Punkte auf 110,2 Punkte, wird aber hauptsächlich durch positive Erwartungen bei Umsatz und Auftragseingang getrieben. Die Bruttomarge soll hingegen wieder sinken. Anders verhält es sich bei den IT-Services-Unternehmen. Während die Bruttomarge im ersten Quartal 2016 unverändert bleiben soll, sorgen optimistische Prognosen bei Umsatz und Auftragseingang für eine klare Stimmungskorrektur. Der Indexwert steigt um mehr als 10 Punkte auf 109,3. Ähnliche Tendenzen zeigen die Software-Unternehmen. Der Index steigt um 3,9 Punkte auf 106,2. Speziell die Prognosen bezüglich der Umsatzentwicklung sind die optimistischsten der gesamten Branche. Anders zeigt sich das Bild bei der CE-Branche. Zwar steigt auch hier der Indexwert um 2,2 Punkte auf nun 86,7, die degenerativen Entwicklungen setzen sich wohl aber auch im ersten Quartal 2016 fort. Sowohl beim Umsatz und Auftragseingang, als auch bei der Bruttomarge werden Rückgänge antizipiert.

Anhaltender Preisdruck und Konsolidierungen sorgen für Dynamik

Eigentlich waren die Aussichten bei den Hardware-Unternehmen (IT-Technology) zuletzt wieder gestiegen. Der Schreckensmoment nach der Freigabe des fixen Euro-
Wechselkurses wurde gar bereits im Folgequartal wieder kompensiert. Nun scheint sich aber wieder eine Gegenbewegung zu vollziehen. Um 4,1 Punkte fällt der Indexwert auf 96,9 Punkte und manifestiert sich somit erneut unterhalb der 100-Punkte-Grenze. Die Umsatzerwartungen fallen so gering aus wie sonst nirgends in der ICT-Branche, ebenso die Prognosen beim Auftragseingang. Das Segment droht aus dem unrentableren Wachstumsbereich in die Zone der Degenration abzugleiten. Der Druck auf die Preise und damit auf die Marge macht sich in diesem Segment besonders stark bemerkbar und belastet nachhaltig die Rentabilität. Der Margendruck setzt weiterhin auch der Branche IPF zu. Dennoch sorgen positive Erwartungen bei Umsatz und Auftragseingang dafür, dass der Index für das erste Quartal 2016 um mehr als 2 Punkte auf 99,5 Punkte steigt. Dabei wird diese Branche den Aussagen der betroffenen Akteuren nach zunehmend durch Konsolidierungen geprägt. Dieses Phänomen könnte eventuell ein Grund für den anhaltenden Stimmungsaufschwung sein, da die weniger erfolgreichen Unternehmen letztlich vom Markt verschwinden.

Politische und technologische Veränderungen treiben die Branche

Obwohl die Erwartungen der ICT-Branche wieder ein zunehmend positiveres Bild zeichnen, spielen unabhängig vom Segment die sich verändernden äusseren Umstände eine erhebliche Rolle. Neben der kritischen Beurteilung der Konjunktur rücken auch Sorgen in Bezug auf die aktuelle Krise der Europäischen Union und deren Kopplung an den Schweizer Markt vermehrt in den Fokus. Hinzu kommen die Entwicklungen im Cloud-Umfeld, die besonders für die Segmente IT-Technology und IT-Services mehr Herausforderungen zu bergen scheinen als Anfangs vermutet. Während die Entwicklung von Umsatz und Auftragseingang zwar grundsätzlich als positiv eingeschätzt werden, scheint die Divergenz und die Vielfältigkeit der momentanen Herausforderung das aktuell grösste Problem der Branche zu sein.


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