Rasche Umsetzung des Lehrplans 21 gefordert
Quelle: Swico

Rasche Umsetzung des Lehrplans 21 gefordert

Zusammen mit Organisationen aus Bildung, Unternehmenswelt und ICT-Wirtschaft fordert Swico von den Erziehungsdirektoren eine zügige und vorbehaltlose Umsetzung des Lehrplans 21 in allen Deutschschweizer Kantonen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2017/05

     

In der Öffentlichkeit scheint die Sache klar: Informatik ist Teil des Lehrplans 21 und die Wirtschaft kann bald auf einen Pool von Schulabgängerinnen und -abgängern mit Basiswissen in Informatik und ICT-Anwendung zählen. So eindeutig ist es allerdings nicht: Einerseits ist die Einführung des Lehrplans 21 noch nicht überall beschlossen, andererseits bleiben die Kantone autonom und können selbst definieren, wie umfangreich das Fach Medien und Informatik unterrichtet wird. Vor allem ist nicht sichergestellt, dass neu ausgebildete und vor allem auch bisherige Lehrpersonen wirklich in der Lage sind, das Fach kompetent zu unterrichten. So gibt es Kantone, die Medien und Informatik nicht als eigenes Fach führen wollen. Andere glauben ernsthaft, dass Lehrpersonen nach einer Schnellbleiche von einem halben Tag Informatik-Weiterbildung das Fach unterrichten können.

Aus diesem Grund braucht es von Seiten Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft klare Signale, was unter einer adäquaten Informatik-Ausbildung in der Volksschule zu verstehen ist: Sie muss unsere Kinder befähigen, sich im digitalisierten Berufsleben und Alltag als mündige Arbeitnehmende, Bürgerinnen und Bürger sowie Konsumentinnen und Konsumenten zu bewegen.


In ihrem "Aufruf zum Handeln" stellen Organisationen aus Bildung, Unternehmenswelt und ICT-Wirtschaft unter dem Motto "Informatik macht Schule" folgende Forderungen:
1. Der Lehrplan 21 ermöglicht mit der Schaffung des Fachs "Medien und Informatik" einen notwendigen Schritt ins 21. Jahrhundert. Seine Einführung bis spätestens 2020 ist in allen Kantonen ­voranzutreiben.

2. Ab der 5. Klasse der Primarschule ist ein eigenständiges Fach "Medien und Informatik" zu führen. In der 5. bis 9. Klasse ist mindestens je eine Jahreslektion vorzusehen.

3. Angehende Lehrpersonen erhalten eine fundierte Ausbildung für das Fach "Medien und Informatik": Auf Primarschulstufe im Umfang von mindestens 300 Arbeitsstunden (10 ECTS Punkte), auf Sekundarstufe I im Umfang von mindestens 900 Arbeitsstunden (30 ECTS Punkte).

4. Amtierende Lehrpersonen sind durch entsprechende obligatorische Weiterbildung für den Unterricht im Fach "Medien und Informatik" befähigt. Der minimale Umfang auf der Primarschulstufe beträgt 90 Stunden (3 ECTS Punkte), auf der Sekundarstufe I 150 Stunden (5 ECTS Punkte).
5. Die Kantone und die pädagogischen Hochschulen tauschen sich aus und stimmen sich ab, um qualitativ hochstehende Unterrichtsmaterialien bereitzustellen. Diese müssen in einer Form zur Verfügung stehen, welche die Möglichkeiten der digitalen Welt ausnutzen.

6. Alle Bildungsangebote auf der Sekundarstufe II bieten in der Informatik eine kohärente Anschlusslösung an.

Dieser Aufruf zum Handeln wird getragen von: Akademien der Wissenschaften Schweiz (a+), Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT), electrosuisse, Engineers Shape our Future IngCH, Hasler Stiftung, ICT Berufsbildung, ICT Switzerland, Kaufmännischer Verband Schweiz, Schweizer Informatik Gesellschaft SI, Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW, Schweizerischer Verband der Telekommunikation asut, Schweizerischer Verein für Informatik in der Ausbildung SVIA, ScienceIndustries, Simsa – Swiss Internet Industry Association, ICT-Anbieterverband Swico, SwissICT, Travail.Suisse.


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