Studie: Kritischer Zustand der Cybersicherheit in Schweizer KMU
Quelle: GFS-Zürich

Studie: Kritischer Zustand der Cybersicherheit in Schweizer KMU

Mit der Cybersicherheit in Schweizer KMU geht es in gewissen Bereichen zwar bergauf, in anderen Bereichen sieht es aber nach wie vor nicht gut aus. Vor allem das Vertrauen in den eigenen IT-Dienstleister ist tendenziell zu hoch.
21. September 2023

     

Die Cybersicherheit bei Schweizer KMU wird des öfteren vernachlässigt. Für die meisten Branchenkenner ist das zwar kaum eine Neuheit, eine aktuelle Studie des Markt- und Sozialforschungsinstitut GFS-Zürich zeigt jedoch auf, wie schlecht es um den Zustand der Cybersicherheit in hiesigen KMU aktuell steht. Die Studie wurde in Auftrag von Digitalswitzerland, Mobiliar, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW und der Allianz Digitale Sicherheit Schweiz in Auftrag gegeben.


Zwar habe sich der Informationsstand der KMU seit der letzten Befragung 2020 etwas verbessert, so die Studienautoren, es gibt – trotz ständig wachsendem Bedrohungsszenario – aber durchaus auch rückläufige Entwicklungen. So betonen die Autoren etwa, dass in der Befragung von 2020 die Unternehmen, die sich als digitale Pioniere sehen, in Sachen Cybersicherheit besser abschneiden als der Rest. Als solche sahen sich 2020 noch 21 Prozent der Befragten, heuer sind es bloss noch 12 Prozent. Andererseits gaben 2023 mehr KMU an, gut zum Thema Security informiert zu sein, als noch vor drei Jahren (56 statt 47%). Das Wissen kommt jedoch nicht zwingend in der Praxis an, wie die Studie festhält. Es gäbe eine sichtbare Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln, so etwa Simon Seebeck, Leiter Kompetenzzentrum Cyber Risk bei der Versicherung Mobiliar.
Ein Problem verorten die Studienautoren ausserdem im teils blinden Vertrauen, welches die KMU in ihre IT-Dienstleister haben. So seien die von Dienstleistern betreuten Unternehmen zwar eher besser geschützt, jedoch könne je nach Subgruppe nur etwa die Hälfte der Unternehmen bestätigen, dass ihr IT-Dienstleister über eine anerkannte Sicherheitszertifizierung verfügt. Das berge Gefahren.

Auch beschäftigt sich die Studie mit der Thematik Home Office. Offenbar ist der Trend rückläufig – sowohl die Nutzung der für die Remote-Arbeit notwendigen Kommunikationstools (Teams, Zoom etc.) geht zurück als auch die Zahl der Stellen, die KMU-Geschäftsführende als Home-Office-tauglich bezeichnen.


Die gesamte Studie gibt es hier einzusehen. (win)


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