Elon Musk erwägt Aus für X in der EU
Quelle: Depositphotos

Elon Musk erwägt Aus für X in der EU

Weil ihm der Digital Service Act mit seiner Forderung nach Inhaltskontrollsystemen nicht passt, denkt Elon Musk daran, die X-App in der EU nicht mehr zur Verfügung zu stellen oder EU-User generell zu blockieren.
19. Oktober 2023

     

X-Eigner Elon Musk ist zunehmend frustriert mit dem Digital Services Act (DSA) der EU und denkt offenbar daran, den Microblogging-Dienst X in den EU-Ländern zu sperren. Dies hat "Business Insider" von einer mit der Firma vertrauten Person erfahren (Paywall). Entweder könnte die Verfügbarkeit der App eingestellt oder User aus der EU schlicht blockiert werden – ähnlich wie Meta bisher mit der neuen App Threads verfährt.

Hinter dem möglichen Schritt steht die Anforderung des DSA, dass grosse Online-Plattformen wie X zwingend effektive und transparente Systeme haben müssen, die Fake-News, irreführende oder schädliche Informationen wie etwa Hassrede entfernen. Laut EU-Kommissar Thierry Breton ist die EU gerade daran, die Compliance von X mit dem DSA zu überprüfen. Falls der DSA nicht eingehalten wird, drohen X hohe wiederkehrende Bussen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Gesamtumsatzes.


Es ist nicht verwunderlich, dass Elon Musk Schwierigkeiten hat, den DSA einzuhalten. Er hat den grössten Teil des Trust-and-Safety-Teams, das für die Moderation der Inhalte zuständig war, entlassen. Auch sonst wurden die internationalen Teams stark reduziert. In Europa soll es kaum mehr X-Mitarbeitende geben. Zudem hat Musk schon bei der Übernahme von Twitter im letzten Jahr offenbar damit geliebäugelt, den Dienst nur noch in den USA verfügbar zu machen. (ubi)


Weitere Artikel zum Thema

Werbeeinnahmen von X/Twitter seit Musk-Übernahme im Sinkflug

5. Oktober 2023 - Seit Elon Musk im Oktober 2022 Twitter übernommen hat, schrumpfen die Einkünfte aus Werbung kontinuierlich. Das Minus beträgt Monat für Monat mindestens 55 Prozent.

X/Twitter senkt Anforderungen für Werbeeinnahmen-Sharing

14. August 2023 - Erfolgreiche verifizierte Creators werden von X an den Werbeeinnahmen beteiligt, wenn sie innert drei Monaten 5 Millionen Impressions durch verifizierte User vorweisen können. Bisher lag die Grenze bei 15 Millionen Aufrufen.

Twitter klagt gegen seine Ex-Anwälte

10. Juli 2023 - Das Honorar von 90 Millionen US-Dollar für die Dienste einer Wall-Street-Anwaltskanzlei im Zug des Twitter-Kaufs durch Elon Musk sei ungerechtfertigte Bereicherung gewesen, führt die Twitter-Nachfolgefirma X. Corp in einer Klage am Obersten Gerichtshof von San Francisco an.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER